Grau in Grau …

Erinnerungen an den Sommer 23 schmoren vor sich hin. Der Supermarkt ist 3km von meiner Höhle entfernt und das mit den Bussen ist so eine Sache. Meistens kommen sie eine oder zwei Minuten zu spät, so dass ich noch in meine Socken hüpfen kann – aber manchmal kommen sie eine oder zwei Minuten zu früh. Von Seitens des Busfahrers ist das verständlich, wenn er ein paar Bushaltestellen ohne Gäste hat, und dann einfach durchfahren kann. Dabei spart er natürlich Zeit und wird zu einem “Frühbus”. Dabei hat er eine smarte Software, die ihm anzeigt, ob er zeitlich im Plus oder im Minus ist und dann ist – bei zuviel Plus – eine stehende Gedenkmuinute angesagt …

Aber manchmal vergessen sie den Zeitplan, weil auch Busfahrer zu Tagträumerein neigen – und dann stehe ich an einer leeren Bushaltestelle. Ist er jetzt vorbei? oder kommt er noch. Nun habe ich ja noch meinen Ersatzbus in der Gestalt eines Fahrrades ohne Gangschaltung. Letzteres war so nett mich heute mitzunehmen.

Vor dem Friemerheimer Marktplatz, an dem auch der Supermarkt residiert, gibt es eine sogenannte abknickende Vorfahrt. Irgendwer dachte, die muss doch geregelt werden, und baute eine brandneue Ampelanlage auf das Dreieck der abknickenden Vorfahrt – erstmal provisorisch, aber mit dem Nachteil, das sie Busfahrer eben aufhalten.

Mit dem Fahrrad kein Problem. Eben wollte ich bei Rot rüberfahren, als ich ein Pärchen in ihren 20igern entdeckte, die dort brav auf Grün warteten. Bedeutungsvoll glotzten sie mich an, um vielleicht zu sagen:

Hey, alter Knochen, es ist ROT!

Ich hatte gerade den schönen Satz in meinem Kopf:

Ja, eigentlich wollte ich bei Rot rüberfahren, aber Kindern sollte man vielleicht ein Vorbild sein.

Aber der Typ war schneller und meinte: Ich dachte, ich kenne dich, du siehst Soundso verdammt ähnlich.

Soundso?

Ja, dem Karnevalstypen Soundso, der hat auch solche Zotteln …

Jup, ich hatte es schon immer gewusst, als Clown kann ich jederzeit auftreten …