Absurdistan

Und wieder geht es um den Virus und wieder um Action, der Markt mit Billigkram. Action beugt sich natürlich den Anweisungen des Amtsschimmels und kann nichts für den ausufernden Unsinn.

Also, alles fing mit der Maske an und der Verpflichtung einen Einkaufswagen, Korb oder Trollie mitzuführen, sowie Abstand einzuhalten. Das mit dem Abstand ist so eine Ding – die Leute lassen sich Zeit mit dem Einkaufen, grabschen alles an, reissen die Ware auf oder deponieren sie bei Missgefallen irgendwo in der Landschaft. Aber vor der Kasse werden sie hektisch, schieben ihren Einkaufswagen in meinen Rücken und schubsen die Ware auf das Band als hätten sie den Termin beim Zahnarzt vergessen …

Zurück zum Thema – nachdem man die Häfte der Angebote mit Plastikfolie abdecken musste und ich des öfteren deswegen mit leeren Händen wieder aus dem Markt marschierte, kam man auf die Idee des Termins. Wie ein Termin bei Action die Infektionsrate niedrig halten sollte ist mir schleierhaft – aber letzteren bekommt man nur wenn man Internet hat ….

Mein letzter Termin offenbarte eine weitere Zugangsvorraussetzung: einen negativen Corona-Test, der nicht älter als 24 Stunden sein darf. Also, wenn ich keine Maske aufsetzte, keinen Trollie mitführe, nicht Abstand halte, keinen Termin habe und keinen frischen negativen Test, dann ist sich nix mit Einkaufen bei Action. Vorschlag: €10 Eintritt, dann gibts keinen Auflauf.

Bringen wir das mal in die Zeitlinie: ich mache einen Termin beim Testzentrum für einen Schnelltest (Mein Drucker ist kaputt – aber man ist ja kulant …). Einen Termin bei Action gleichzeitig zu machen geht nicht, weil die Wartezeit im Testzentrum nicht absehbar ist. 10 Minuten am Computer, 30 Minuten Anfahrt mit dem Auto, 30 Minuten Heimreise und mindestens 1 Stunde Wartezeit. Mit den öffentlichen Verkehrsmittel sollte man 2 Stunden draufsetzen. Wieder Zuhause mache ich einen Termin bei Action, 10 Minuten Computer 30 Minuten An-und Abfahrt.

Um ein paar Kekse bei Action zu kaufen wäre ich dann ca. 3 Stunden unterwegs und hätte ca. €7 an Benzin und Zigaretten verbrannt.

Für die Frau in der Sahelzone, die 3 Stunden mit einem Tongefäss auf dem Kopf (na, heute haben sie Plastik-Kanister) zur Wasserstelle läuft und 3 Stunden wieder zurück braucht – wenn sie nicht zwischendurch vergewaltigt wird – ist das natürlich Pillepalle.

Zurück zum Amtsschimmel – die Vermeidung von Infektionen ist absolut notwendig! Aber das in den Amtsstuben soetwas wie “gesunder Menschenverstand” nicht vorhanden ist – nachvollziehbar – fehlende Praktikabilität – auch begreifbar – aber brüllenden Schwachsinn?

Warum nimmt man die Leute nicht mit. Safe Parties für Jungendliche, Zugang zu allen Geschäften, die in nachvollziehbare Hygiene investieren. Schulen auf im Schichtbetrieb, vieles mehr ist vorstellbar.

Die jetzigen Vermeidungs-Strategien funktionieren nicht weil sie an den Alltags-Realitäten der Leute vorbeigehen. Bei gutem Wetter geht es schon los – Jugendliche machen eh ihre Parties, Minderheiten gehen ihren Traditionen nach und Kirchen gehen in den Untergrund.

Und keiner denkt wirklich nach vorne. Die Impfungen werden letztendlich den Virus eingrenzen, aber dann kommen die Mutanten (siehe X-Men) und neue Viren sind in der Mache. Das wird dauern, gefühlt eine Ewigkeit. Also, lasst euch etwas einfallen. Subito!