Der Kommentar am Morgen

Russland ist um die Ecke gebogen und taucht jetzt als Kopie des Faschismus der 30iger Jahre wieder auf. Nachher will niemand etwas gewusst haben, aber heute steht die Mehrheit der Russen hinter Putin.

Der Feind, also der Westen, also wir, hat dazugelernt und ist nicht in die Falle des Appeasements getappt. Damals dachte man, wenn wir Hittler Tchechien und Österreich geben, dann wird er still halten. Aber das hat seinen Appetit nur noch vergrössert.

Wir werden also gegen Russland in den Krieg ziehen müssen. Wenn der “Orange Jesus” an die Macht in Amerika kommt, werden wir diesen Krieg ohne Amerika führen, obwohl, am Ende werden sie doch einsteigen. Mit Biden an der Spitze wird es vielleicht ein wenig schneller gehen – aber ich rechne mit mindestens einer Dekade…

Die atomare Option, die immer wieder in Russland ventiliert wird, ist Blödsinn. Wie alle Diktatoren und Kriegsverbrecher ist Putin imgrunde ein Feigling. Er könnte zwar mit einem Präventivschlag Europa und Amerika in eine atomare Wüste verwandeln – aber irgendwelche Silos, Trägersysteme, Flugzeugträger und U-Boote werden übrigbleiben und dann wird Russland in eine atomare Wüste verwandelt.

Natürlich haben wir dann noch den Iran, Norkorea, Palestina und fast ganz Afrika an der Backe, also stellt Euch schon mal darauf ein, das Langeweile unser geringstes Problem sein wird.

Die Chinesen sind ein anderes Kapitel. Sie werden Russland nicht mit Waffen unterstützen und auch Taiwan nicht “platt” machen – aus einem einfachen Grund: Sie können es sich nicht leisten Amerika, Europa und viele weitere Kunden zu verliegen. Ihre aufgeblasene Wirtschaft würde kolabieren und damit die Macht der kommunistischen Partei.

Was bleibt zu sagen? Unser wohlgehegtes Terrarium namens Deutschland strebt einer ungewissen Zukunft entgegen und wird möglicherweise eine weisse Flagge hissen mit der Aufschrift: German Angst.

Salami

Die IDF, die Israel Defence Force, walzt wie ein Panzer über Gaza. Alles wird platt gemacht und viele Zivilisten sterben, was vermeidbar wäre.

Warum kann man das Terrain Nicht in Planquadrate aufteilen und dann wirklich – von Haus zu Haus, von Quadratmeter zu Quadratmeter das Land von Waffen, Bunkern und Hamas-Kämpfern säubern?

Natürlich ist es auch so nicht einfach Kämpfer von Nichtkämpfern zu unterscheiden, weil letztere auch Kinder, Frauen und Tattergreise sein können und nicht gerade mit einer Uniform oder einem Abzeichen herumlaufen. Dazu bräuchte man wohl auch riesige Lager um die Menschen zu “prozessieren”…

Das mit den Flugblättern ist auch kein Geniestreich, weil dann die Kämpfer mit den Zivilisten ausweichen. Bei mehr als 2 Millionen Menschen gibt es dann ein Platzproblem. Wo sollen die alle hin? Ägypten, Jordanien und die arabischen Staaten wollen sich das Problem nicht aufhalsen.

Wie immer man an die Bekämpfung der Hamas herangeht, es wird blutig und mit internationalen Konventionen nicht vereinbar sein.

Mixed Bag of Things

Manchmal finde ich Dinge am Strassenrand oder an Bushaltestellen, denen ich nicht widerstehen kann. 3 Regenschirme, die mit wenig Aufwand wieder hergestellt waren. Einen Wecker, der nur eine Batterie brauchte. Einen High-End-Toaster und ein Wasserkocher mit Temperatureinstellung. Ein zusammenschraubbares Regal aus Metall und einen praktischen Rucksack… Häufig finde ich Hinterlassenschaften, die man ihren Besitzern nicht anlasten kann. Miethaie, wie Vonovia sind die Bösewichte – und ich frage mich, welche Geschichten sich dahinter verbergen, besonders, wenn Spielzeuge und Zeichnungen von Kindern entsorgt werden… nicht, das ich so schrecklich bedürftig wäre, aber reparierbare, noch gut verwertbare Geräte muss ich einfach einpacken.

Die Palistinenser hätten schon 1948 einen Friedensvertrag haben können. Aber es scheint ein arabisches Konundrum zu sein mit Maximalforderungen und Vernichtungsphantasien ein Perpetuum Mobile zu betreiben, das nicht zu ihrem Vorteil reicht. Benin und Arafat hatten sich schon geeinigt, aber wurden Opfer ihrer eigenen radikalen Opposition.

Und Hamas hat ein Problem. Sie glaubten mit den Geiseln die israelische Armee aufhalten zu können. Letztere machte es nicht öffentlich, aber Geisel sind nicht mehr ein Grund zurückzuhalten. Hamas könnte die Geisel, wie schon geschehen, mit öffentlichen Hinrichtungen töten, aber tote Geisel sind nichts mehr wert. Also verloren sie Nord-Gaza. Sie werden weiter verlieren, denn mit Massakern und Geiselnahmen gibts nur Eines: das palestinensische Perpetuum Mobile …

Ach ja, jetzt haben wir den “Orange Jesus! Die Republikaner haben wohl alle ihre Murmeln verloren wenn sie Trump eine Art von Heiligenschein verpassen. Aber die Erhöhung wirkt. Ich denke es ist ein mentaler Virus. Übersteigerter Nationalismus brachte den ersten Werltkrieg, Faschismus den zweiten und mit populistischen Regierungen schliddern wir in den dritten. Letztes Opfer: die Niederlande. Mein löchriges Gehirn registriert den Virus in Russland, Belarus, Polen, Ungarn, Italien, Niederlande, England, Dänemark, Indien und vielen anderen Staaten. Die Liste wird immer länger und wenn Amerika mit seinem Orange Jesus an der Spitze antritt, dann haben wir den “Worst Case”.

Das bringt mich zum “Worst Case” im Supermarkt. Die Leute lassen sich viel Zeit beim Einkaufen. Aber an der Kasse kann es nicht schnell genug gehen. Immer wieder kriege ich Einkaufswegen in den Arsch. Leute legen sich quasi selbst aufs Band um an die kleinen Trennstäbchen zu kommen – und das Geschreie, man möge doch eine zweite Kasse aufmachen, ist immer wider zu hören. Ich bin geneigt den Dränglern und Schreiern den Vortritt zu lassen. Oder wäre eine nette Prügelei nicht unterhaltsamer?

Sonntag

Gestern war ich noch 12 Jahre alt. Heute wache ich auf – Scheisse, was ist passiert? – und dann habe ich die 70 überschritten …

Ich sitze bequem in einem Zug, der auf seine Abfahrt wartet. Auf dem Nebengleis steht auch ein Zug. Ein kleines Mädchen drückt seine Nase ans Fenster und schneidet Grimassen. Endlich bewegt sich mein Zug und ich entkomme der Verlegenheit ebenfalls etwas mit meinem Gesicht zu tun. Das Ende des anderen Zuges rauscht an mir vorbei und trifft mich wie eine Gewehrkugel. Ich, mein Zug, der Backpack gegenüber und die Stilletos nebenan stehen noch da, unbeweglich wie in einer Zeitschleife. Meet me in Paris? Wir haben uns nicht einen Millimeter bewegt.

Manchmal glaubt man das man glaubt, das man glaubt, und doch ist alles anders. Es ist Winterzeit, die Uhren sind eine Stunde zurückgestellt und ich dachte, sie sollten doch vorgestellt werden, damit es früher hell wird??? Kauf mir doch einer eine Urne …

Irgendwann in gauer Vergangenheit besuchte ich einen Freund in Hamburg. Es war Sommer und heiss. Mein Freund meinte, ich sehe aus wie ein südafrikanischer Farmer. Jup, Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung sind manchmal nicht vereinbar.

Schau dich mal an mit den Augen eines Beamten, der gerade zu deinen Gunsten entscheiden sollte – mit den Augen eines Vermieters, der im Begriff ist dir eine frisch renovierte Wohnung anzuvertrauen – mit den Augen eines Verkäufers, der dir eine Versicherung anzudienen gedenkt – was würdest du denken? Was entscheiden?

Jetzt hör mal auf, es ist Sonntag. Keine Gerichtsvollziher, die bösen Nachbarn schlafen noch (also keine Wäsche auf den Balkon aufhängen!), keine Doktoren, die ihre Zeigefinger bemühen, keine irgendwas die den kleinen Frieden stören könnten.

Wie erwähnt, das ist nur eine kleine Facette der Zeit. In einer anderen könnte eine Splitterbombe aus Kaliningrad einen anderen Blickwinkel eröffnen. Meet me in Paris?

Prediction?

Und wieder einmal holt uns die Vergangenheit ein. Ich erinnere mich, in den 60igern. Meine Mutter hatte mich in Brasilien in ein fundamentalistisches christliches Camp gesteckt und war mit den Zwillingen in die Ferien abgehauen.

Die Fundamentalisten forderten uns auf mit Jesus zu sprechen, er würde uns erhören und dann auch zu uns sprechen …

Erinnerte mich an die Zwiesprache von zwei Bauern in Texas. Bauer Eins: man ist wirklich einsam, wenn man anfängt mit den Kühen zu reden. Bauer Zwei: Nope, einsam bist du wirklich, wenn die Kühe dir antworten…

Jesus sprach nicht zu mir, aber tatsächlich zu allen anderen. Die Fundamentalisten entfachten ein Lagerfeuer und waren begierig zu erfahren, was uns Jesus denn so zugeflüstert hatte. Einer nach dem anderen stand auf und schilderte mehr oder weniger gekonnt, was Jesus höchst persönlich zu einem gesagt hatte. Die unglaublichsten Geschichten entstanden – um himmlisches Licht, Engel und Jesus mitten drinn und die wunderbaren Dinge, die er von sich gegeben hatte. Ich erntete nur böse Blicke: kein Anschluss unter dieser Leitung…

Und dann sprachen die Fundamentalisten noch von einer Prophezeiung – vielleicht von Nostradamus? – das wenn der Bär, also die böse Sowietunion, ihre Finger nach Israel austreckten wird, ja, das dann Armageddon nicht mehr weit sei …

Der fundamentalistische Islam funktioniert ähnlich. Niemand glaubt daran, aber alle reden davon, um ihrem Hass und ihren Verbrechen eine Ligimitation zu verschaffen. Wie anders könnten sie wehrlose Männer und Frauen, Babies, Kinder und Greise sonst abschlachten und das Gemezel dann als Sieg feiern?

Der Islam steckt heute in einer Entwicklungsphase, in der das Christentum im 12. Jahrhundert verharrte – mit den Kreuzzügen, der Inquisition, Hexenverbrennungen und der Verbreitung des Glaubens durch das Schwert. Heute haben Christen und selbst seine Fundamentalisten die Gewaltexesse überwunden und die Trennung von Kirche und Staat anerkannt.

Der Islam entstand 600 Jahre nach Jesus… es wird wohl noch 600 Jahre brauchen bis auch hier Erkenntnisse einsetzen. Entwicklungshilfe ist notwendig!

Club of Rome?

Wie der Zufall es so will, gerade hatte ich geheime Zugangscodes in Wordpad copiert, da ging der Strom aus. Alles Zappenduster. Die scheiss Zugangscodes gab es nur einmal, sie aufzurufen musste man zumindest einen von ihnen eingeben. Wordpad macht keine automtischen Sicherheitscopien, Sticky Notes dagegen speichert alles sofort ab – und da hatte ich sie auch eingegeben. Blieb also die Hoffnung ….

Hatten mir die bösen Nachbarn vielleicht den Saft abgeknipst, weil sie sich über meinen ständig laufenden Fernseher ärgerten? Ich schaute auf die Sicherungen und dann auf die im Keller mithilfe einer Taschenlampe. Da war alles auf AN.

Ich lief auf die Strasse und fand einige Nachbarn, die sich alle gegenseitig bestätigten: Die Nacht war bei hellichtem Tag eingebrochen.

Aber dann wurde ich Zeuge noch gruseligerer Diskussionen: ja, die Republik geht den Bach runter. Alles Absicht, die wollen das Land gegen die Wand fahren, ja, und dann kommt Putin und erledigt den Rest. Eine Verschwörungs-Theorie nach der anderen.

Waren die alle Plemplem? Wer hatte die Gehirne verseucht?

In Southampton gab es einen Pub dessen Name mir entfallen ist. Dort trat des öfteren ein Mann auf, der es mit Schallplatten hatte. Die gab es damals noch und CDs waren recht teuer. Der Raum fasste gerade mal 50 Leute und war pickepackevoll. Die Show war simpel. Eine Platte wurde angespielt. Dann wurde sie hochgehalten und das Publikum durfte per oraler Abstimmung wählen ob die Platte mit einem Hammer zerstört wurde oder aber gerettet werden musste. Zusätzlich gab es eine optische Abstimmung: Daumen hoch oder runter. Das Geschrei und der Lärm waren unbeschreiblich. Die Menge tobte. Ich war etwas sonderbar berührt. Kill it or save it? Es könnte auch heissen: kill him oder; kill them.

Das Gemurmel auf der Strasse über die Ursachen des Stromausfalls erinnerte mich daran. Wie einfach es war Leute aufzuhetzen. Ein Computer besitzt einen mehr oder weniger effektiven Antivirenschutz. Wir haben keinen!

Und dann erinnerte ich mich an einen Verein, der sich in den 70iger Jahren Club of Rome nannte:

Auf einer begrenzten Erde ist grenzenloses Wachstum nicht möglich.» «Wir werden diese Grenzen erreichen.» «Wir müssen und können dagegen etwas tun.»

Aber auch die möglichen Auswirkungen auf unsere Umwelt wurden mit wissenschaftlicher Akrebie beschreiben. Es gab sogar einen fetten Schmöker mit über tausend Seiten. Vor 50 Jahren wussten wir also schon alles; und das die Lybier heute in der Wüste zu tausenden ersaufen ist also weiter nicht erstaunlich ….

Ich nutzte den plötzlichen Nachteinbruch am hellen Tag dazu eine kleine Radtour zu machen. Als ich zurückkam funzelte alles wieder und – Sticky Notes hatte meine wertvollen Codes gespeichert. Ich schrieb sie auf ein Blatt Papier – man kann ja nie wissen …

Ohne Strom und ohne Wasser sind wir in wenigen Tagen erledigt. Schöne neue Welt.

Mentale Verschmutzung

Kreativität, Konstruktion, Arbeit, Konzepte, sogut wie jede Tätigkeit benötigt Präsenz, Fokus und uneingeschränkte Aufmerksamkeit für das Gelingen.

Sind diese Vorraussetzungen nicht erfüllt, bleiben Ergebnisse aus. Ein Zahnarzt, in dessen Kopf eine verpfuschte Beziehung zirkelt, kann eventuell einen Behandlungsschritt vergessen. Ein Pilot, der in einen unangenehmen Nachbarschaftsstreit verwickelt ist, kann schon mal im Landeanflug das Fahrwerk nicht ausfahren …

Beispiele gibt es genug. Also, wie schafft man es solcherart mentale Eintrübungen auszublenden?

Unser Gehirn folgt seiner genetischen Programmierung und fragt uns nicht mit was es sich in seinen vielen Kammern oder Schichten beschäftigt. Ständig erzeugt es Filme, die zeitgleich immer wieder ablaufen, bis sich eine Lösung anbietet. Dann rennt jemand durch eine Schule und bringt Leute um.

Bill Bryson, ein amerikanischer Autor, hat als Kind in seiner Phantasie unangenehme Zeitgenossen mit einem Blitz aus heiterem Himmel erledigt. Das bringt eine momentane Erleichterung, schafft aber das Problem nicht aus der Welt. Gewaltdarstellungen in Medien und Hollywood-Produktionen erleben die meisten als Unterhaltung. Aber es gibt Zeitgenossen, die letztere als Blaupause und Handlungsanleitung verstehen.

Erster Schritt mit diesem Kopfkino klar zu kommen ist die Erkenntnis, das es unabhängig von unserem rationalen Denken, stattfindet. Es klingt paradox: ein Drogenabhängiger muss erstmal erkennen, das er Drogenabhängig ist.

Zweiter Schritt: Das Kopfkino ausschalten. Das ist nicht einfach, kann aber trainiert werden. Wenn wir es nicht schaffen unsere Präsenz und Fokus ausschlisselich auf die gegenwärtige Mission zu konzentrieren, dann manifestieren sich Tagträume und werden zu kronischen Behinderungen. Psychologen arbeiten dann mit Atributen wie: neurotisch, manisch, depressiv und Ähnlichem.

Dritter Schritt: Bewertung. Das Vorhandensein von bösen Nachbarn, monitären Verlusten und juristischen Weiterungen muss einen Stellenwert bekommen. Anfeindungen und Gequatsche von Nachbarn bekommt ein “Unwichtig” und kann ignoriert werden. Post vom Amtsgericht bekommt ein “Anfassen!”. Mentale Häckchen eliminieren nicht unbedingt das Problem, können aber die Unendlichschleife im Gehirn beseitigen.

In einer weit entfernten Vergangenheit wurde ich mal von Angstträumen geplagt. Etwas Böses verfolgte mich, und so schnell ich auch weglief, es holte mich ein und machte mich fertig … ich habe mich dann darauf konzentriert die Verfolger im Traum zu konfrontieren. Ich brauchte mich nur umzudrehen und dem Bösen sozusagen mein Gesicht zeigen. Problem erledigt. Wer immer mich fertig machen wollte, löste sich in Luft auf…

Drogen?

Heute stosse ich auf das Thema Drogen. Ebay hat mich darauf gebracht. Ich dachte, nach einer Pause der Untätigkeit, meinen 3D-Drucker wieder verschiedenen Verwendungen zuzuführen.

Viele nützliche Dinge kann man mit so einem Teil produzieren. Das Material nennt sich PLA und ist ein Plastik aus Maisstärke. Nicht gerade zum Essen, aber eben nicht giftig.

Kleine Plastikteile, die am Auto abbrechen, Halter, Scharniere, Schrauben, Drohnengestelle und so einiges mehr und auch schliesslich Kapselfüller habe ich damit hergestellt.

Was sind Kapselfüller? Medikamente kommen oft als Inhalt von Gelantinekapseln daher, die sich dann im Magen auflösen und den Wirkstoff freigeben. Damit die Drogen, sprich Medikamente, in die Kapseln kommen, gibt es Geräte, die, wie der Name sagt, Gelantinekapseln befüllen.

So kann man schliesslich selbst seine eigenen Medikamente herstellen. Da ich von Phasen einer geringen Schlaflosigkeit geplagt war, kaufte ich in einem englischen Supermarkt – in Deutschland gibt es diese Miniapotheken nicht – ein Schlafmittel, das rein pflanzlicher Herkunft war. Der Inhalt: Melisse, Baldrian und Hopfen.

Die Kräuter im Internet separat zu kaufen war 30x billiger, aber umständlich in der Einnahme. Also kam ich auf die Gelantinekapseln und wegen der Fummelei, auf den Kapselfüller. Mit der Wirkung war ich sehr zufrieden und die Gefahr, einer Überdosierung oder Abhängigkeit, war auch nicht gegeben.

Ich würde mich selbst nicht als Menschnfreund bezeichnen, aber kleine Errungenshaften teile ich gerne gegen ein kleines Honorar – und so verkaufte ich den Kapselfüller auf Ebay. Viel kam dabei nicht raus, weil ein 3D-Drucker eben langsam ist und er für die Herstellung nur eines Gerätes so um die 4 Stunden braucht. Den ganzen Rattenschwanz an rechtlichen Befindlichkeiten, der mit so einem Verkauf in der Öffentlichkeit daherkommt, muss ich nicht extra erwähnen. Also stellte ich den Verkauf ein und blieb der Meister meines eigenen Glücks.

Aber heute dachte ich, warum sollte ich nicht mal wieder einen Kapselfüller verkaufen. Nur dieses Mal machte Ebay nicht mit:

“Wir mussten Ihr Angebot entfernen, da es nicht unserem folgenden Grundsatz entsprach: Grundsatz zur Unterstützung von illegalen Aktivitäten  Die Unterstützung von illegalen Aktivitäten ist nicht zulässig.”

Hä? Unterstützung von illegalen Aktivitäten? Und tatsächlich, mein Versuch die Produkte der Konkurrenz auf Ebay zu ermitteln schlug fehl. Warum verbietet Ihr dann nicht den Verkauf von Küchenmessern, Springmessern, Klappmessern, Vorschlaghämmern und Bolzenschussgeräten?

Natürlich gibt es Leute, die, mithilfe eines Kapselfüllers, illegale Drogen verarbeiten – aber daran ist doch der Kapselfüller nicht schuld …

Wobei wir, nach einer langen Einführung, beim Thema wären. Ich gebe zu ein Junkie zu sein. Meine Droge heisst Nikotin – und vielleicht auch Schokolade. Und aus dieser Position ist es nur verständlich, das ich radikal für die Freigabe von allen Drogen bin – ohne Ausnahme.

Die Mittel, die wir gegen den Drogenmissbrauch aufwenden, sollten in die Prävention, Aufklärung und Behandlung von Drogenopfern fliessen. Leute in den Knast zu stecken kostet mehr…

Und wer ist jetzt Schuld an meinem Missgeschick einen Kapselfüller auf Ebay zu verkaufen? KI – um es auf Deutsch zu sagen, denn bei Ebay kuckt schon lange keiner mehr auf die Angebote, das erledigt die Künstliche Intelligenz.

Auf Facebook hatte ich vor einiger Zeit auch das Vergnügen Bekannschaft mit KI zu machen. In meinem Beitrag “Immer die Verdauung” hatte ich den Rechtsradikalismus veräpplt und wurde prompt darüber belehrt, das “extreme Anschauungen” nichts auf Facebook zu suchen haben – was meinen Beitrag “Stupid artificial Intelligence?” bestätigt. Ironie versteht KI leider noch nicht …

Bicycle

Ein englischer konservativer Minister hat mal gesagt: Get on your bicycle and find a job!

Damit meinte er alle angeblich faulen Empfänger von “Income Support” die sich in der sozialen Hängematte rekelten.

Zu der Zeit hockte ich in Southampton, hatte ein kleines Haus gemietet – welches nach englischem Usus voll eingerichtet war, und bestritt meinen Lebensunterhalt mit einer kleinen Druckerei in der Innenstadt sowie mit dem Export von Druckmaschinen, vornehmlich in die Karibik .

Und wie das so einem Unternemer passieren kann, die Einnahmen blieben aus. Je mehr ich mich drehte ,so weniger kam raus. Dann gab es natürlich auch Zeiten, wo ich nichts machte, die Beine hoch legte, und das Geld kam Tonnenweise – in England sagt man Eimerweise – rein.

Aber jetzt hing ich auf dem Trockenen. Mit dem englischen Sozialsystem war ich nicht vertraut und die Banken blieben auch zugeknöpft. Ich beschloss nach Deutschland zurückzukehren, wo der Amtsschimmel immer NEIN sagt, aber dann doch den gesetzlichkeiten folgt.

Aber beim Magistrat in Southampton, also dem Amtsgericht, hatte ich noch einen Termin – wegen der Poll-Steuer, die jetzt von jedem Hausbewohner verlangt wurde, weil Maggies Finanzmenister auch klamm war. Ich hatte sie nicht bezahlt.

Eine etwas streng aussehende, vom langen Sitzen voluminös gewordene Lady empfing mich und machte mich mit den Konsquenzen meines Vergehens bekannt. Auf meine Einlassung, das meine Firma insolvent sei, nickte sie verständnisvoll und überreichte mir einen Stapel Dokumente, die ich alle ausfüllen und unterschreiben musste. Dann überlies sie mich dem schwer zu begreifenden Beamtenenglisch und gesellte sich zu ihren Kolleginnen, die gerade am Kaffeetrinken waren.

Nach und nach entdeckte ich, was der Papierstapel beinhaltete: den direkten Zugang zur kostenlosen NHS Krankenversicherung, eine “Social Security” Nummer (also den Eintritt ins englische Rentensystem) und ab sofort die Begleichung von Miete, Strom, Wasser und sonstigen Abgaben.

Das war es! Heute geben sie dir einen Arschtritt, aber damals war England, trotz allem Geschrei, noch ein vorbildlicher europäischer Musterschüler. Auf meine erstaunten Blicke lächelte die Magistratsdame nur breit: Das kriegen wir alles vom deutschen Steuerzahler zurück!

Also, ein Fahrrad – kaufte ich mir damals nicht – aber der Grund für diesen Schwang aus meinem Ichweisnichtwas – war der Kauf eines Drahtesels Gestern –

Ein wirkliches Fahrrad. Mein letztes Fahrrad hatte ich vor 56 Jahren besessen. Bekannterweise verlernt man gewisse Dinge nicht, also hockte ich mich drauf und strampelte meine ersten 20 Kilometer. Ich hatte vergessen die Anschrift des Verkäufers zu berücksichtigen. Ein Mausklick mit kostenfreiem Training…

Tunnel

Das erwärmte Klima hat angeblich auch die Folge, das Wetterlagen oft stationär sind, wie jetzt das Schmuddelwetter, nicht kalt, nicht warm, welches uns schon wochenlang auf den Wecker geht.

Ich hatte Trump ja schon mal erklärt, das der Climate Change, an den er nicht glaubt, verglichbar mit einer geschlossenen Garage ist, in dem das Auto läuft – aus dem man sich ausgeschlossen hat. Trump schrie: Dann hole ich den Sicherheitsdienst. Ich: das Handy hast du im Auto vergessen.

Tja, danach hat er mich nicht mehr angerufen, weil er dachte, ich wollte ihn umbringen. Jetzt hat er ganz andere Probleme. “Lock her up!” schrie er Frau Clinton hinterher und ist jetzt ironischer Weise selbst auf dem besten Weg in den Knast.

Was aber, wenn er die nächste Wahl tatsächlich gewinnt? Dann hat Amerika den weltweiten Ruf nach Diktatoren bestätigt.

Ich begreife es nicht: die heutigen Dikataturen, wie Russland, China und viele andere basieren auf durchsichtigen Lügen und erreichen damit teilweise sogar demokratische Mehrheiten.

Das andere Rezept, wie im “Tausend-Jährigem-Reich” , ist die Brutalität. Wenn Jugendliche erschossen werden, weil sie eine Jeans tragen oder wegen irgendwelchen anderen Kleidungsstücken in den Knast wandern, dann kann es dauern bis ein Regime am Ende ist.

Wir stecken in einem Tunnel an dessen Ende nichts schimmert. Was waren das noch für Zeiten, wo Hegel und Kant mit den Zeigefingern wackelten und die “Vernunft” bemühten? Und ich erwähnte es schon mal: Ich habe keine Angst vor unseren Rechtsradikalen Dummköpfen, sondern vor dem Mittelalter, das bedrohlich am Tunnelende lauert ….